Eisenbahn allgemein » Die Baureihe 83.10

Die Baureihe 83.10 der Deutschen Reichsbahn - wer kennt sie noch?
Rückblicke auf eine längst vergessen geglaubte Dampflokomotive.
(Aus Tripod und Geocities von 2002 reaktiviert)

Menschen und Maschinen wird mitunter nachgesagt, sie seien besser (oder schlechter?) als ihr Ruf. Um letzteren war es bei der „Dreiundachzigzehn“ schon zu Lebzeiten nicht gut bestellt. Aschenputtel unter den Neubaudampflok oder auch „Böse Sieben“, wie die Personal des Bw Altenburg zu sagen pflegten. Sie meinten die 83 1007, zwischen 1955 und Anfang 1962 in der berühmten Stadt der Skatkarten beheimatet. Gewiß, die "1007" mag ein böser „Mistbock“ gewesen sein, sie krankte wie alle ihre Schwestern am Heißdampfregler, am schwachen Blechrahmen und dem zu knapp bemessenen Kessel, doch typisch für die Serie war sie sicherlich nicht. Bei der Gesamtbeurteilung scheiden sich die Geister: Vor allem Altenburg und Leipzig-Plagwitz führten ständig Klage über Bauartmängel, einzig in Haldensleben schien man zufrieden mit dem Vierkuppler aus Babelsberg, was nicht verwundert, denn wie in allen Magdeburger Betriebswerken fand sie Verwendung im leichten Nebenbahndienst auf Flachlandstrecken bei Zuggewichten unter 200 Tonnen - bis Mitte der Fünfziger bewältigt von Dreikupplern der Baureihen 89 und 91, zumeist vormaligen Privatbahnmaschinen. Manches Züglein hätte auch eine 98-er mit nur zwei Kuppelachsen fahren können. Eine 83 in derartigen Plänen einzusetzen war sicher nicht der Weisheit letzter Schluß, besaß aber zumindest den Vorteil einer schonenden Behandlung des Blechrahmens. So waren auch die Lok der Bw Haldensleben, Jerichow, Brandenburg-Altstadt und Oschersleben in besserem Erhaltungszustand als jene der Rbd Halle, die oftmals sehr hohe Zuglasten zu bewältigen hatten. Ein Blick auf die Leistungstafeln verdeutlicht die Misere: In der Ebene Güterzüge bis 2000 Tonnen bei 40 km/h und Personenzüge bis 1000 Tonnen und 60 km/h! Bei derartigen Fuhren auf Dauer waren Rahmenschäden (Anrisse, lose Zylinder, Verbiegungen), lockergerüttelte Führerhäuser wegen stark unruhigem Lauf bei großen Geschwindgkeiten und hohen Schieberkastendrücken sowie die allbekannten Kesselprobleme (Rohrlaufen, Stehbolzenbrüche) vorausbestimmt. Für Leipziger und Altenburger Kohlezüge hätte eine „altpreußische“ 93 besser gepasst, deren Schlepplasten buchmäßig sogar geringer angesetzt waren, dafür aber auch realistischer, sprich im Alltag ohne vorprogrammierte Schäden fahrbar. Das zeitlebens größte Problem unserer 83.10 - ein zu schwacher und dynamischen Beanspruchungen nicht gewachsener Rahmen – konnte das Erhaltungs-Raw Halle nicht lösen, es war gewiß Hauptgrund dafür, daß keine Lok im Zugdienst das zwanzigste Lebensjahr erreichte. Schon 1970 sind sämtliche Maschinen in den Auslauf-Bw Saalfeld und Haldensleben zusammengezogen. Sie finden ihr Ende im leichten Nebenbahndienst und Verschub, wie wir noch sehen werden. Der Heißdampf-Mehrfachventilregler blieb von Kinderkrankheiten behaftet und entlockte manchem Personal auf dem Führerstand böseste Flüche. Wie bei anderen Gattungen baute das Raw Halle ab 1964 den altbewährten Wagnerregler - er arbeitet nassdampfseitig und sehr betriebssicher - ein. Nicht bei allen Lok ist diese Angelegenheit im Betriebsbuch dokumentiert, bekannt wurden bisher:

83 1005 Umbau am 08.12.1964
83 1006 " 30.11.1967
83 1013 " 15.09.1964
83 1014 " 31.12.1964
83 1015 " 25.11.1964
83 1019 " 10.10.1964
83 1022 " 31.03.1966

Vermutlich erhielten in diesem Zusammenhang bei allen Maschinen Pumpen, Turbogenerator und Bläser Naßdampf- anstelle Heißdampfversorgung, eine längst überfällige und vor allem vom Bw Altenburg beanstandete Sonderarbeit. Interessant für uns mag ein Schreiben des Bw an die Hauptverwaltung (HV) Maschinenwirtschaft vom 17.Februar 1964 sein, in welchem der Vorsteher - Reichsbahnamtmann Münch - in bemerkenswert offener Weise die Mißstände um unsere 83 auf den Punkt bringt. Ob allerdings je eine Anweisung der HV erging, der „ewig nörgelnden“ Rbd Halle notfalls die Lokomotiven zu entziehen und an das "gefügsame" Bw Haldensleben umzusetzen, wie Eisenbahner einst zu berichten wissen wollten, bleibt unbewiesen. Tatsache jedoch, daß Haldensleben (in aller Stille?) die kleineren Mängel durch Umbauten im Bw kurzerhand selbst behob. Das man die gravierenden Reglerprobleme der Rbd Halle auch hier kannte, sich jedoch in „norddeutscher Mentalität“ in Schweigen hüllte, können wir heute nur vermuten. Mit welch' hochtrabendem DDR-Beamtendeutsch seitens der HV zögerlich dem Einbau des Naßdampfreglers zugestimmt wurde, mag das Schreiben vom 12.März 1964 verdeutlichen: Sehr wahrscheinlich waren alle Reglerumbauten an den 83 spätestens bei den 1967 fälligen L3-Untersuchungen beendet. Da wir gerade beim Thema Sonderarbeiten sind, eine weitere hieß „Einbau von Trofimoff-Schiebern“, sie ist nachgewiesen für:

83 1005 am 31.12.1961
83 1006 am 22.12.1961
83 1008 am 18.05.1961
83 1010 am 10.09.1962
83 1011 am 16.09.1961
83 1012 am 15.07.1961
83 1017 am 22.01.1962
83 1019 am 31.10.1962

Der Einbau erfolgte in fast allen Fällen anläßlich der zweiten L3. Diverse Betriebsbücher schweigen sich allerdings zum Thema Trofimoff ebenso aus wie zu anderen Dingen. Weitere erwähenswerte Umbauten sind:

* Zweite Strahlpumpe anstelle der Speisepumpe (zurückzuführen auf den allgemeinen Mangel an funktionstüchtigen Kolbenspeisepumpen im gesamten Reichsbahnbereich!) bei den Lok:
83 1006 am 29.03.1958
83 1008 am 22.04.1958, jeweils anläßlich der ersten L3.

* Steuerungsteile aus Miramid (Buchsen) erhielten eingebaut die Lok:
83 1008,1009,1010,1011,1012,1016,1019 und 1022 zumeist bei der ersten und einzigen L 4 oder kurz darauf, d.h. 1964 oder 1965.

Die Altenburger 83 1016 bekam am 16.11.1961 bei ihrer L 3 im Raw Halle eine Spurkranzschmierung Bauart Heyder, weitere sind wahrscheinlich, aber bisher unbewiesen.
Kesselwechsel hielt sich - im Gegensatz zu anderen Gattungen - in Grenzen, viele 83-er tauschten zeitlebens nicht, was auch daran gelegen haben mag, daß (wie etwa bei den 65.10) keine lose zugelieferten Ersatzkessel verfügbar waren. 83 1008 beispielsweise erhielt bei ihrer L4 am 04.09.1964 den Kessel des Baumusters 83 1001. Interessant 83 1013: Am 16.10.67 bekam sie anläßlich einer L2 (dies ist untypisch und selten!) den Tauschkessel von 83 1024, ganz offensichtlich eine Maßnahme in Verbindung mit dem Umbau auf Naßdampfregler.

Zurück zum Ausgangspunkt: War die 83 besser als ihr Ruf? Oder ebenso schlecht ? Wir können es heute kaum mehr beurteilen. Im leichten Zugdienst war sie zweifelsohne gut brauchbar, auch sprechen Gesamtlaufleistungen von mehr als 700.000 Kilometern in 15 Dienstjahren für sich - durchaus passabel für eine Güterzugtendermaschine. Wir nennen als Beispiele:
83 1001 740.768 Km von 04.1955 bis 10.1970
83 1020 842.013 Km von 10.1955 bis 06.1970
83 1021 722.131 Km von 10.1955 bis 11.1971
83 1023 864.439 Km von 10.1955 bis 01.1972

Nicht weniger interessant ein Blick auf längere Lebensabschnitte einzelner Exemplare:
83 1005 lief 405.073 Km von Indienstnahme im August 1955 bis zur Hauptuntersuchung (L4) am 08.12.1964, beheimatet beim Bw Altenburg - ca. 4500 Km pro Monat, eine gute Durchschnittsleistung. 83 1006 erreichte bis zu ihrer L4 am 31.10.1964 beim gleichen Bw nur „schlappe“ 329.993 Km - ca. 3000 Km pro Monat, kein Meisterstück. Die „Böse Sieben“ des Bw Altenburg erreichte auch nur um 3000 Km pro Monat, was auf hohe Standzeiten schließen läßt. Offenbar gab es auch die „Böse Sechs“, schauen wir genauer ins Betriebsbuch müssen wir feststellen, daß 83 1006 bis zur ersten L3 (29.03.195 nur 70.530 Kilometer zurücklegte, ein Monatsmittel von nur knapp 2000! Wahrlich sehr sehr mager, ein deutliches Anzeichen überdurchschnittlich vieler Abstelltage.Nicht wesentlich besser liegt auch 83 1008 (Bw Altenburg): 89.265 Km bis zur ersten L3 im April 1958, 385.089 Km bis zur L4 im September 1964. Lok 83 1010,1011 und 1012 weisen etwas höhere Werte auf, während 83 1013 und 1014 (alle Heimat-Bw Altenburg) an die Leistung der "guten" 83 1005 kommen. Innerhalb der Altenburger Gruppe erkennen wir also große Unterschiede, die ihre Ursachen in zum Teil erheblichen Abstellzeiten (warten auf Aufnahme Raw, warten auf Ersatzteile) haben.
Die Leipziger Lok spiegeln ganz ähnliche Verhältnisse wider: 83 1017 legte beim Bw Leipzig-Plagwitz vom Oktober 1955 bis zur L4 im November 1964 exakt 485.000 Km zurück. 83 1019 erreichte beim gleichen Bw bis Dezember 1963 nur 338.971 Km und blieb auch in den Folgejahren ein ausgesprochenes „Faultier“: Knapp 453.000 Km bis zur letzten L3 Ende 1967.
Anders die Verhältnisse im Magdeburger Raum: 83 1022 absolvierte bis zu ihrer L3 am 01.09.1958 stolze 189.223 Km, ihre Heimat-Bw waren Jerichow und Brandenburg-Altstadt. Sie verkehrte auf den Strecken der vormaligen Genthiner Eisenbahn und Brandenburger Städtebahn im gemischten Dienst. In einem Satz: Langer Weg vor leichten Zügen. Über die beachtenswerten Gesamtlaufleistungen der Magdeburger 83 1020,1021 und 1023 berichteten wir eingangs bereits.

Wir sehen, eine objektive Beurteilung der 83.10 fällt nicht leicht. Setzen wir die offensichtlich überhöhten Werte der Leistungstafeln auf zwei Drittel herab und lasten die Maschinen im Alltagsbetrieb vernünftig aus (nicht über!), so sind – besser waren - die 83-er im Nebenbahndienst bei Geschwindigkeiten um 50 km/h eine gut brauchbare Gattung. Doch hätte hierfür nicht auch ein Dreikuppler genügt...?

Die 83 ist seit über 20 Jahren Geschichte. Ein Sinnieren über hätte, wenn und aber aus heutiger Sicht mag sicher interessant sein, an den Geschehnissen jener Zeit, als die 83 noch dampfend über die Gleise der Deutschen Reichsbahn fuhr, ändert dies jedoch nichts mehr. Unsere Betrachtungen über Laufleistungen und Schlepplasten haben mitten hinein in ein hochinteressantes Thema geführt: Den Betriebsmaschinendienst, oder kurz Bemadienst, wie die Eisenbahner sagen. Bevor wir einzelne Einsatzgebiete anschauen, wollen wir jedoch kurz ins Entstehungsjahr 1955 zurückkehren. Immer wieder hört man, die 83 sei ursprünglich ein Auslandsauftrag des Lokomotivbau "Karl Marx" in Babelsberg gewesen. Eine These, die bis heute unbewiesen blieb. Fest steht jedoch, daß die Entwicklung und Konstruktion unserer Baureihe parallel zur 65.10, der großen Schwester stattfand. Ob jedoch die 83 vom Ursprung her wirklich für den Nebenbahndienst auf Strecken mit 15 Mp Achsdruck gedacht war, wie z.B. in den Tagungsberichten der Fahrzeugversuchsanstalt Halle nachlesbar, muß vor allem hinsichtlich der Länge über Puffer (15 Meter!) und der Achsfolge 1' 2' angezweifelt werden. Speziell
für die Nebenbahnen der Rbd Magdeburg hätten doch C- oder D-Tenderlok ohne Laufachsen vollauf genügt. Selbst in Hinblick auf die Wasser- und Kohlevorräte wäre sicherlich keine 65 mit verkleinertem Treibraddruchmesser nötig gewesen.

83 1001 absolviert ihre Werksprobefahrt am 24.Januar 1955 von Drewitz nach Bornewitz, gelangt am 6.4. gleichen Jahres zur Anlieferung und am 19.4.1955 an die Fahrzeugversuchsanstalt in Halle. Hier wird sie zum 21.4. abgenommen und am Folgetag in den Bestand des Bw Halle-P eingegliedert. Die anschließenden Versuchsfahrten enden am 18.5., weil der Heißdampfregler betriebsuntauglich (schwergängig) ist. Auch stellen sich Probleme mit der Mischvorwärmeranlage heraus, sie ist falsch dimensioniert: das Speisewasser wird zu stark vorgewärmt und siedet, vor allem bei großer Maschinenanstrengung. Die Lok erhält zunächst einen Knorr-Oberflächenvorwärmer auf der vorderen Pufferbohle, um die Probefahrten nicht abbrechen zu müssen.Weitere Versuchsreihen (u.a. werden die völlig überhöhten Lastentafeln aufgestellt) laufen bis zum 7.11.1956, ehe die 83 1001 in den Betriebsdienst des Bw Brandenburg-Altstadt eintritt.

83 1002 wird ebenfalls zum 21.4.1955 abgenommen, nachdem sie auf der Leipzier Frühjahrsmesse ausgestellt ist und hier übereilt Vorschußlorbeeren erhält. Vermutlich kehrt sich anschließend sofort zum Hersteller zurück, da im Versuchsbetrieb der 83 1001 zahlreiche grundlegende Mängel erkennbar werden. Zwei Jahre lang bleibt ihr Schicksal im Dunkeln, erst am 29.5.1957 ist sie in den Dienst der Deutschen Reichsbahn gestellt.

Die Serienmaschien 83 1003 bis 1027 gehen in rascher Folge zwischen August und Oktober 1955 in Betrieb. Offenbar sind sie bereits seit längerer Zeit angearbeitet, etwa doch ein Auslandsauftrag, der aus heute unerfindlichen Gründen storniert wird??

Im Vergleich zu den Neubaulok 23.10, 50.40 oder 65.10 führt unsere Güterzugtendermaschine ein Schattendasein, was von den wenigen überlieferten Betriebsaufnahmen nur allzu deutlich unterstrichen wird. Schon zu ihrer Blütezeit - wenn man die Fünfziger und Sechziger denn überhaupt so nennen darf - war sie den Eisenbahnern außerhalb der Direktionen Halle und Magdeburg fremd, höchstens von Hörensagen bekannt, einem eher schlechten Ruf wegen ihres alltagsuntauglichen Heißdampfreglers und des für große Leistungen zu knapp bemessenen Kessels. Wohl jedes Bahnbetriebswerk wünschte in damaliger Zeit, mit der 83 keine Bekanntschaft machen zu müssen. Später - in den Bezirken Dresden und Erfurt - spielte unsere Baureihe nicht mehr als eine Gastrolle. Besonders das Auslauf-Bw Saalfeld war froh, Anfang der Siebziger endlich Ersatz durch die Diesellok V 100 zu bekommen, da die 83 nie ein vollwertiger Ersatz für die leistungsfähige aber stark überalterte 93.5 gewesen ist. Der schnelle Abschied nach 1970 stimmte auch das Bw Haldensleben nicht traurig, wo ebenfalls die V 100 (jetzt als 110 bezeichnet und respektlos „Fischkutter“ genannt) das Erbe im Nebenbahndienst antrat, beziehungsweise die Baureihe 106 im Verschub auf den Plan trat. So verlor sich die Spur der „Dreiundachtzigzehn“ im allgemeinen Niedergang der Einheits- und Neubaudampflokomotiven zur ersten Hälfte der Siebziger, einer Zeit, in der Eisenbahnfreunde in der DDR eher die Minderheit denn die Regel waren. Bildmaterial ist und bleibt rar, nicht zuletzt auch deshalb, weil die DR damals noch geltendes generelles Fotografierverbot strikt durchsetzte und mancher Dampflokfreund seinen Film bei eifrigen und übereifrigen Transportpolizisten in deren landauf, landab präsenten Amtsstuben einbüßte.

Die Baureihe 83.10 Hauptmaße und wichtigste Kenndaten im Vergleich zur Schwesterlok Baureihe 65.10:
Baureihe 83.10 Baureihe 65.10
Länge über Puffer 15000 mm 17500 mm
Kuppelraddurchmesser 1250 mm 1600 mm
Zylinderdurchmesser 500 mm 600 mm
Kolbenhub 660 mm 660 mm
Höchstgeschwindigkeit 60 Km/h 90 Km/h
mittlere Kuppelachslast *) 14,9 Mp 17,7 Mp
Kohlevorrat 8 t 9 t
Wasservorrat 14 m3 16 m3
Kesseldruck 14 kp/cm2 16 Kp/cm2
Rostfläche 2,50 m2 3,45 m2
Rohrheizfläche 94,0 m2 131,80 m2
Überhitzerheizfläche 39,25 m2 47,39 m2
kleinster Bogenlaufhalbmesser 100 m 140 m

*) dienstbereit mit 2/3 der Vorräte

Die Baureihe 83.10 Abnahme und Erstbeheimatungen:
Lok Nr. Abnahme erstes Bw Fabriknummern: 122001 bis 122027 fortlaufend
83 1001 21.04.55 Bw Halle-P
83 1002 29.04.57 Bw Leipzig-Plagwitz
83 1003 25.09.55 Bw Altenburg
83 1004 25.09.55 Bw Altenburg
83 1005 26.08.55 Bw Altenburg
83 1006 24.08.55 Bw Altenburg
83 1007 25.09.55 Bw Altenburg
83 1008 26.08.55 Bw Altenburg
83 1009 29.08.55 Bw Altenburg
83 1010 02.09.55 Bw Halle-P
83 1011 03.09.55 Bw Altenburg
83 1012 13.09.55 Bw Altenburg
83 1013 30.09.55 Bw Altenburg
83 1014 03.10.55 Bw Altenburg
83 1015 20.09.55 Bw Altenburg
83 1016 20.09.55 Bw Altenburg
83 1017 16.10.55 Bw Leipzig-Plagwitz
83 1018 26.10.55 Bw Leipzig-Plagwitz
83 1019 06.10.55 Bw Leipzig-Plagwitz
83 1020 26.10.55 Bw Leipzig-Plagwitz
83 1021 24.10.55 Bw Jerichow
83 1022 10.10.55 Bw Jerichow
83 1023 16.10.55 Bw Jerichow
83 1024 18.10.55 Bw Jerichow
83 1025 19.10.55 Bw Oschersleben
83 1026 17.10.55 Bw Oschersleben
83 1027 19.10.55 Bw Oschersleben

Die Baureihe 83.10 Abstelltage, Ausmusterung und Verbleib:
Lok-Nr. Heimat-Bw abgestellt Z-Lok ausgemustert zerlegt und Verbleib
83 1001 Bw Haldensleben 02.10.70 29.09.71 14.10.71 15.12.71 MAB Haldensleben
83 1002 Bw Rosslau 19.05.71 30.06.72 15.03.73 12.12.74 Bw Dessau
83 1003 Bw Haldensleben 12.07.72 20.10.72 29.12.72 18.06.73 Raw Stendal
83 1004 Bw Saalfeld 26.01.71 30.12.71 umgesetzt[1]
83 1005 Bw Saalfeld 12.10.70 25.12.70 14.10.71 29.12.72 Raw Cottbus für Stendal
83 1006 Bw Saalfeld 18.11.70 27.05.71 14.10.71 31.07.72 Raw Brandenburg
83 1007 Bw Güsten (HL) 20.09.72 16.03.73 18.06.73 31.07.73 Raw Stendal
83 1008 Bw Saalfeld 29.12.71 27.01.72 05.08.74 30.10.74 Raw Brandenburg
83 1009 Bw Saalfeld 15.03.71 27.05.71 14.10.71 31.05.72 [2]
83 1010 Bw Saalfeld 02.05.72 30.05.72 11.05.73 31.10.73 Raw Cottbus für Stendal
83 1011 Bw Saalfeld 14.01.71 27.05.71 06.11.71 30.06.73 Raw Cottbus
83 1012 Bw Saalfeld 05.01.72 27.01.72 05.08.74 30.11.74 Raw Brandenburg
83 1013 Bw Saalfeld 01.02.70 26.01.71 14.10.71 03.08.73 Raw Stendal
83 1014 Bw Saalfeld 16.07.70 27.01.71 20.09.71 30.12.71 Raw Stendal
83 1015 Bw Saalfeld 23.08.69 27.01.71 20.09.71 30.12.71 Raw Stendal
83 1016 Bw Saalfeld 28.12.70 26.01.71 14.10.71 31.07.72 Raw Brandenburg
83 1017 Bw Saalfeld 18.09.70 26.01.71 14.10.71 31.12.72 Raw Cottbus für Stendal
83 1018 Bw Haldensleben 19.10.71 30.06.72 06.11.72 09.02.73 Raw Stendal
83 1019 Bw Saalfeld 11.01.71 27.01.71 23.03.72 29.09.72 Raw Brandenburg
83 1020 Bw Haldensleben 10.06.70 29.09.71 14.10.71 15.12.71 MAB Haldensleben
83 1021 Bw Haldensleben 26.11.71 30.06.72 06.11.72 09.02.73 MAB Haldensleben
83 1022 Bw Saalfeld 27.01.70 28.06.71 06.11.72 31.05.73 Raw Halle
83 1023 Bw Haldensleben 27.01.72 30.06.72 06.11.72 09.02.73 Raw Stendal
83 1024 Bw Haldensleben 31.05.74 13.10.72! 26.09.74 05.12.74 Raw Brandenburg
83 1025 Bw Eilsleben (HL) 17.05.73 11.04.74 26.09.74 23.12.74 Raw Brandenburg
83 1026 Bw Haldensleben 25.05.72 13.10.72 06.11.72 09.02.73 MAB Haldensleben[3]
83 1027 Bw Magdeburg (HL) 21.04.73 15.05.73 18.06.73 05.10.73 Raw Stendal

Die Baureihe 83.10 Einsätze in den Direktionen:
Die Reichsbahndirektion Dresden:
Erst im Spätsommer 1969 macht das vielen Eisenbahnfreunden geläufige Bw Aue (Sachs) Bekanntschaft mit der 83, die aus Röblingen und Altenburg in den Erzgebirgsraum kommt und die hier seit Jahrzehnten heimische 86 unterstützt. Die Einsätze beschränken sich jedoch auf die Linie Zwickau-Aue im gemischten Zugdienst und bleiben kurzlebige Episoden. Bereits im Sommer 1970 finden wir kein einziges Exemplar mehr, die Maschinen sind nach Haldensleben und Saalfeld abgewandert.
83 1002 27.09.69 - 07.08.70
83 1003 14.08.69 - 18.02.70
83 1007 02.09.69 - 16.11.69
83 1010 25.09.69 - 17.12.69
83 1016 11.09.69 - 20.07.70
Die Einsatzstelle Pirna des Bw Dresden beherbergt 83 1007 vom 17.11.69 bis 13.09.70 für Heizzwecke (wir erinnern uns, sie war die „Böse Sieben“ des Bw Altenburg!). Weitere Einsätze der 83.10 sind in Sachsen nicht nachweisbar und sehr wahrscheinlich auch nicht vorgekommen.

Die Reichsbahndirektion Erfurt:
Hier müssen wir erstrangig das allbekannte Bw Saalfeld nennen. Über die Hälfte des Bestandes erlebt sein letztes Feuer in diesem thüringischen Dienstort, der Jahre später durch die Plandienste der ölgefeuerten 01 und 44, sowie der reaktivierten 41 weit über die Grenzen Deutschlands bekannt wird. Im Februar 1968 erscheint 83 1019 als erstes Exemplar, um im Dezember gleichen Jahres nochmals beim Bw Röblingen einzukehren. Ende 1968 kommen 83 1008 und 1018 aus der Rbd Halle, weitere folgen bis Sommer 1970. Saalfeld wird südliches Auslauf-Bw unserer Gattung. Wie gewonnen, so zerronnen, sagt der Volksmund. Treffender läßt sich die Situation des ständigen Wandels nicht beschreiben, die „Nummern“ wechseln häufig. Mit 83 1010 wird zum 2.Mai 1972 die erste 83 der Rbd Erfurt abgestellt, ihre Schwesterlok folgen sehr rasch. Einziges Einsatzgebiet ist die Schwarzatalbahn und ihre Stammstrecke, also die Linie Rudolstadt/Saalfeld - Rottenbach - Katzhütte, eine Bahn mit zum Teil beachtlichen Steigungen, jedoch verhältnismäßig geringen Planlasten. Der tägliche Lokbedarf dürfte 3 bis 4 Maschinen nicht überschritten haben. Nur ganz wenige Streckenaufnahmen künden vom Wirken unserer 83, die die leistungsstarken aber in die Jahre gekommene 93.5-12 des Bw Saalfeld abgelöst, oder besser gesagt eine bis zum Erscheinen der Diesellok Reihe 110 übergangsweise Aushilfe dargestellt hat.
83 1004 07.02.69 - ........72
83 1005 04.04.69 - 24.12.70
83 1006 01.03.70 - 26.05.71
83 1008 09.10.68 - 28.01.72
83 1009 06.03.69 - 26.05.71
83 1010 18.12.69 - 08.09.70
25.09.70 - 29.05.72
83 1011 04.06.69 - 26.05.71
83 1012 04.12.69 - 27.01.72
83 1013 08.12.68 - 25.01.71
83 1014 13.06.69 - 26.05.71
83 1015 25.01.69 - 26.05.71
83 1016 21.07.70 - 25.01.71
83 1017 28.02.69 - 25.01.71
83 1019 21.02.68 - 07.12.68
19.01.70 - 26.05.71
83 1022 02.07.69 - 27.06.71
Auch das Bw Probstzella beherbergt einige Exemplare. Sie laufen im leichten Güterzugdienst - wohl ersatzweise für 65 und 93 - der Einsatzstelle Sonneberg zugeordnet.
83 1005 10.05.68 - 03.04.69
83 1006 17.06.68 - 28.02.70
83 1011 10.05.68 - 03.06.69
83 1014 17.06.68 - 12.06.69
Nach Bw Sangerhausen verirrt sich 83 1010, sie dient vom 09.09.70 bis 24.09.70 als Heizlok.

Die Reichsbahndirektion Magdeburg:
Die Magdeburger Börde sowie der Raum Brandenburg/Genthin zählen zu den Haupteinsatzgebieten unserer 83. Ausschließlich im gemischten Dienst und leichten Verschub auf Nebenbahnen eingesetzt, finden wir sie in mehreren Dienstorten. Das Bw Brandenburg-Altstadt erhält bis Sommer 1956 die gesamte Serie 83 1021 bis 1027 aus den Bw Jerichow und Oschersleben zugeteilt, es folgt im November 1956 die Baumusterlok 83 1001 aus Halle. Die Maschinen sind auf der Städtebahn Brandenburg - Rathenow in Betrieb und besorgen auch den hiesigen Verschub. Zum 1.9.1958 stuft man „Altstadt“ zum Lokbahnhof des Bw Brandenburg herab, die Lok bleiben jedoch im angestammten Einsatzraum und rollen mit Ausnahme der 83 1001 in den Jahren 1961 und 1962 nach Haldensleben weiter.
Bw Brandenburg-Altstadt Bw Brandenburg
83 1001 08.11.56 - 20.07.58
83 1020 12.09.58 - 04.09.61
83 1021 16.05.56 - 31.08.58 01.09.58 - 17.10.61
83 1022 14.02.56 - 31.08.58 01.09.58 - 04.10.61
83 1023 02.05.56 - 31.08.58 01.09.58 - 23.09.61
83 1024 28.03.56 - 31.08.58 01.09.58 - 28.11.61
83 1025 01.06.56 - 31.08.58 01.09.58 - 01.12.61
83 1026 26.06.56 - 31.08.58 01.09.58 - 10.04.62
83 1027 10.03.56 - 31.08.58 01.09.58 - 15.02.62
Fabrikneu gelangt die 83 zum Bw Oschersleben für den Einsatz auf der Oschersleben-Schöninger Eisenbahn und weiteren Nebenlinien. Der Dienst währt nur wenige Monate, offenbar genügen bei den geringen Zuglasten und kleinen Geschwindigkeiten vollauf Lok der Baureihen 89 und 91.
83 1025 20.10.55 - 31.05.56
83 1026 18.10.55 - 25.06.56
83 1027 20.10.55 - 09.03.56
Ähnlich liegen die Verhältnisse beim Bw Jerichow, zuständig für die Strecken der vormaligen Genthiner Kleinbahn. Mitte 1956 ist unsere Güterzugtenderlok, sie war werkneu in 4 Exemplaren gekommen, wieder verschwunden.
83 1021 25.10.55 - 15.07.56
83 1022 11.10.55 - 13.02.56
83 1023 17.10.55 - 01.05.56
83 1024 19.10.55 - 27.03.56
Das Bw Haldensleben avanciert zum nördlichen Auslauf-Bw der 83. Schon seit 1961/62 hält sich hier ein Stamm: Die 83 1021 bis 1027 kommen aus Brandenburg und bleiben bis zum Ende. Ihnen gesellt sich 83 1001 im Juli 1962 aus Leipzig-Plagwitz hinzu, erst 1968 und 1970 stocken weitere Lok aus den Direktionen Halle und Dresden den Bestand auf. Letzte Haldenslebener Betriebslok wird 83 1026, ihr Antrag auf museale Erhaltung bleibt Makulatur. Als Dampfspender ist 83 1024 bis 31.Mai 1974 im Einsatz, letzte unter Feuer befindliche Ma-
schine überhaupt. Sie verabschiedet sich sang- und klanglos, die wenigen Eisenbahnfreunde der Mittsiebziger haben andere Reiseziele.
83 1001 07.06.62 - 28.09.71
83 1002 08.08.70 - 19.01.72
83 1003 19.02.70 - 19.10.72
83 1007 14.09.72 - 19.10.72
83 1015 11.10.68 - 24.01.69
83 1018 11.10.68 - 29.06.72
83 1020 05.09.61 - 28.09.71
83 1021 18.10.61 - 29.06.72
83 1022 05.10.61 - 01.07.69
83 1023 14.09.61 - 29.06.72
83 1024 29.11.61 - 12.10.72
13.10.72 - 30.05.74 Heizlok
83 1025 02.12.61 - 30.09.72
83 1026 11.04.62 - 12.10.72
83 1027 16.02.62 - 05.10.72
Was nicht in Haldensleben selbst endet, fristet ein Gnadenbrot als Heizlok anderswo. Die Geschichte ist schnell erzählt, zu Dampfspenderdiensten werden eingesetzt:
83 1002 20.01.72 - 29.06.72 beim Bw Rosslau
83 1007 20.10.72 - 15.03.73 beim Bw Güsten
83 1025 01.10.72 - 10.04.74 beim Bw Eilsleben
83 1027 06.10.72 - 14.05.73 beim Bw Magdeburg

Die Reichsbahndirektion Halle (Saale):
Planungen der HV Maschinenwirtschaft sahen zunächst vor, mit der 83.10 die Baureihe 86, sowie im Zusammenwirken mit der Neubaulok 65.10 auch die Reihe 78 abzulösen, um letztere für den regen Bäderverkehr der Rbd Greifswald freizubekommen. Während der Austausch von 78 gegen 65 Realität wurde, blieb der Wechsel 86 gegen 83 Theorie, was ganz sicher auch auf den hohen Schadlokstand zurückzuführen war. Im Mai 1956, also ganz kurz nach Indienststellung der 83 berichtet die Rbd Halle, daß von 19 vorhandenen Lok ganze 5 (!) im arbeitenden Park, 14 jedoch schadhaft abgestellt (Rauchkammerschäden, Vorwärmerschäden, Rahmenrisse, defekte Heißdampfregler) sind.
Sporadisch bleiben Einsätze unserer Lok beim Bw Halle-P. Über das Baumuster 83 1001 haben wir bereits berichtet, es kommt (nur buchmäßig?) am 24.3.1955 hierher, laut Betriebsbuch jedoch erst zum 22.4.1955, und bleibt zu Versuchszwecken bis Ende 1956. Vermutlich stehen auch die kurzzeitigen Beheimatungen von 83 1009
und 1010 im Zusammenhang mit Arbeiten der Fahrzeugversuchsanstalt Halle. Letztlich ist 83 1004 zu nennen, die als Heizlok beim Bw Halle-G tätig nur buchmäßig in Halle-P geführt ist.
83 1001 24.03.55 - 07.11.56
83 1004 12.12.68 - 06.02.69
83 1009 27.11.60 - 09.03.61
83 1010 23.09.55 - 03.12.55
Das Bw Eilenburg macht 1956 bis 1967 Bekanntschaft mit unserer Lok. 5 Exemplare gehören zur Einsatzstelle Torgau, die zum 1.7.1967 dem Bw Falkenberg (Elster) zugeordnet wird. Ein Teil des Bestandes befindet sich in Eilenburg selbst. Beide Dienstorte verwenden die 83 anstelle 91 und 92 im gemischten Dienst auf umliegenden Nebenbahnen, wie Torgau-Wittenberg und Schildau-Mokrehna.
83 1002 02.03.65 - 27.07.66
83 1004 03.12.66 - 30.06.67
83 1007 13.02.65 - 20.04.66
83 1009 05.01.67 - 30.06.67
83 1011 24.05.65 - 16.06.66
83 1015 23.09.65 - 30.06.67
83 1016 12.02.65 - 20.05.66
83 1017 30.09.66 - 30.06.67
83 1018 12.12.66 - 30.06.67
83 1019 05.10.65 - 14.07.66
Wie bereits erwähnt übernimmt Bw Falkenberg zum 1.Juli 1967 den kleinen Torgauer 83-Bestand vom Bw Eilenburg. Im Herbst 1968 enden die Einsätze. Die wenigen Lok sind schnell aufgezählt:
83 1004 01.07.67 - 22.05.68
83 1009 01.07.67 - 22.11.68
83 1015 01.07.67 - 10.10.68
83 1017 01.07.67 - 31.08.68
83 1018 01.07.67 - 10.10.68
Als reinem Güterzug-Bw obliegt Leipzig-Plagwitz vor allem die Abfuhr der Kohle aus dem Bornaer Revier. Zum werkneu zugeteilten Block 83 1017 bis 1020 gesellen sich in den Folgejahren weitere Lok, die auch den Verschub auf dem Plagwitzer Güterbahnhof wahrnehmen. Der zum 1.1.1964 noch vorhandene Bestand geht mit der Abstufung von Plagwitz zum Lokbahnhof auf das Bw Leipzig-Wahren über, ohne den bisherigen Einsatzort zu verlassen.
Bw Leipzig-Plagwitz Bw Leipzig-Wahren
83 1001 21.07.58 - 06.06.62
83 1002 30.04.57 - 31.12.63 01.01.64 - 01.03.65
83 1005 05.01.62 - 31.12.63 01.01.64 - 02.10.64
83 1009 10.03.61 - 31.12.63 01.01.64 - 04.01.67
83 1014 03.11.62 - 12.11.62
83 1017 27.10.55 - 31.12.63 01.01.64 - 29.09.66
83 1018 27.10.55 - 31.12.63 01.01.64 - 11.12.66
83 1019 27.10.55 - 31.12.63 01.01.64 - 04.10.65
83 1020 27.10.55 - 11.09.58
Bis Ende 1966 sind die 83 restlos aus Leipzig verschwunden, häufig auftretende Rahmenschäden in schweren und mittelschweren Zugdienst lassen die Maschinen in ruhigere Gefilde abwandern.
Ähnliche Aufgaben, wie die soeben geschilderten dürften die 83.10 des Bw Röblingen haben. Zwischen 1966 und 1970 hält sich ein kleiner Bestand, der Verschub- und Übergabedienste zu den nahegelegenen Braunkohlengruben wahrnimmt. Als reines Güterzug-Bw übernimmt Röblingen die Bespannungsaufgaben im Revier um Merseburg-Mücheln.
83 1002 28.07.66 - 26.09.69
83 1005 28.09.66 - 09.05.68
83 1007 21.04.66 - 01.09.69
83 1009 23.11.68 - 05.03.69
83 1011 17.06.66 - 09.05.68
83 1013 08.11.68 - 07.12.68
83 1016 21.05.66 - 10.09.69
83 1019 15.07.66 - 01.12.68
08.12.68 - 18.01.70
Das Bw Altenburg beheimatet die 83.10 seit Lieferung 1955 in beachtlicher Stückzahl. Der gesamte Block 83 1003 bis 1016 gelangt fabrikneu hierher und löst die 94 und 55 teilweise, aber nie vollständig ab. Über die Alltagsprobleme der Altenburger Personale berichteten wir bereits. Noch eine kleine Episode: 83 1007 blieb irgendwann in den Sechzigern mit Heißdampfreglerschaden auf freier Strecke liegen, sehr zum Gespött der Lokführerkollegen. Die Lok trug fortan den Spitznamen „Böse Sieben“. Völlig verständlich die Haltung des Bw Vorstehers, der gegenüber der HV Maschinenwirtschaft Klage führte und längst überfällige Nachbesserungen an allen Lok einforderte. Zu den wichtigsten Einsatzstrecken der Altenburger Lok zählen die Linien Altenburg-Zeitz, Altenburg-Leipzig als auch die Nebenbahnen im Umfeld. Beheimatungen in den Lokbahnhöfen Meuselwitz, Gaschwitz und Borna sind wahrscheinlich, aber unbewiesen.
83 1003 26.09.55 - 13.08.69
83 1004 26.09.55 - 02.12.66
23.05.68 - 11.12.68
83 1005 23.09.55 - 04.01.62
03.10.64 - 27.09.66
83 1006 23.09.55 - 16.06.68
83 1007 26.09.55 - 12.02.65
83 1008 23.09.55 - 08.10.68
83 1009 26.09.55 - 26.11.60
83 1010 04.12.55 - 24.09.69
83 1011 30.09.55 - 23.05.65
83 1012 01.10.55 - 03.12.69
83 1013 01.10.55 - 07.11.68
83 1014 11.10.55 - 02.11.62
13.11.62 - 16.06.68
83 1015 01.10.55 - 22.09.65
83 1016 01.10.55 - 11.02.65
83 1017 01.09.68 - 27.02.69
Interessant ist ein Vergleich der Unterhaltungskosten beim Bw Altenburg für November 1957. Die 83 schneidet trotz der zahlreichen Mängel gut ab, was auch nicht verwundern darf, denn die Lok sind erst 2 Jahre im Betrieb. Die Kosten auf 1000-Lok-Kilometer betragen für:
Reihe 83 167,00 MDN
Reihe 86 211,00 MDN
Reihe 94 194,00 DMN

Von der 83.10 blieb nichts als Fotos, Erinnerungen und ein Teil ihrer Betriebsbücher. Die Museumslok 83 1026 war Illusion. Was mit Baumuster 83 1001 und Messelok 83 1002 begann, endete auf den Schrottplätzen. Der im rohstoff- und devisenarmen Land DDR begehrte Stahlkernschrott hat keine ausgemusterte 83 lange weiterleben lassen. Was nicht in den Raw - genannt seien Stendal, Cottbus und Potsdam, Betriebsteil Brandenburg - unter der Flamme des Schneidbrenners zu kompakten, handlichen Stücken zerfiel, landete in einer Volkseigenen MAB (Metallaufbereitung), im Falle unserer Gattung ausgerechnet Haldensleben. Bis Dezember 1974 ist das Werk der Zerlegung vollbracht, nur die Saalfelder 83 1004 steht noch jahrelang als Torso inmitten der großen Schrotthalde des Metallurgiehandels Erfurt-Nord, als Lok kaum noch erkennbar und von den Eisenbahnfreunden unbeachtet. Was bleibt ist ein Nachruf fast 40 Jahre nach ihrer Entstehung, ein Rückblick auf eine längst vergessen geglaubte Dampflokomotive.



[1] Umgesetzt an Verwaltung W Dampfspender für VEB Wohnungsbaukombinat Erfurt.
[2] Zerlegt bei Rbd Greifswald Für Raw Cottbus.
[3] War zunächst als Museumslok für VM Dresden vorgesehen.