Susanne Hennig-Wellsow und ihre Peinlichkeiten

Susanne Hennig-Wellsow und ihre Peinlichkeiten

Die Thüringer Landeszeitung vom 01. März anno 2021 bringt es auf den Punkt. Umso erstaunlicher, als der Kommentar „Union kritisiert Hennig-Wellsow“ von Fabian Klaus stammt, der mir persönlich aus der Zeit 2018 bis 2019 sehrwohl bekannt ist und der in Erfurt eher linkslastig denn politisch mittig zu verorten ist. Pikant der Untertitel, vor allem wenn man die Gänsefüßchen weg lässt und so liest: Herrgott - Radikale Doppelspitze gewählt. Ja Herrgott, so ist sie eben, die vormalige SED-PDS.

Im Jahre 2007 bin ich in Erfurt erstmals mit Frau Hennig-Wellsow aneinander geraten. 2008 abermals, 2018 und 2019 erneut. 2020 nicht mehr, ich hatte Erfurt in Richtung Südniedersachsen verlassen und das Thüringer Handtuch geworfen.

Mein Engagement von 2007 gegen den Massenabriß von Sozialwohnraum in Erfurt am Wiesenhügel rief die Genossin Wellsow auf den Plan, gemeinsam mit anderen ultra-linken Genossen gegen mich Front zu machen. Ich sei ein Nazi, nein falsch, ein so wörtlich „Neuer Neonazi“. Ich hatte schlichtweg vergessen, die Parteibücher der Bürger zu kontrollieren und alle jene auszugrenzen, die Genossin Wellsow nicht in die dunkelrote Suppe passten. Im wörtlichen Sinne Hand in Hand mit schwarz vermummten Kämpfern und Kämpfer-Innen der Antifa Erfurt schreckte man auch vor massiven Drohungen nicht zurück und bediente sich über die vom Generalbundesanwalt inzwischen verbotenen linksradikalen Internetpräsenz „Indymedia“, zwei plumpen Bildfälschungen in das Weltnetz zu stellen, die mich mit Hitlerbärtchen, Hitlerfrisur und NPD-Fahne vor dem Erfurter Rathaus zeigten. Getreu dem Motto, die Partei hat immer Recht, denn sie ist das Recht, war Genossin Wellsow jedes Mittel recht, ungeliebte kritische und selbstbewußte Bürger aus dem Erfurter Stadtbild zu fegen. Sei es heute drum. Wer nach ganz links tritt, der kommt rechts wieder heraus, erkannte schon Berthold Brecht.

Die Zeiten, in denen ich mich mit Neostalinisten und Neubolschewisten und deren radikalen Auswüchsen auseinander gesetzt habe, sind lange vorbei. Der Welt ist besser damit gedient, wenn ich mich hier und heute in Bad Pyrmont mit meinen Bauprojekten Löwenser Straße 29 und Lortzingstraße 1 befasse. Genossin Hennig-Wellsow ist allenfalls für eine Erheiterung am Rande vor dem abendlichen Fernsehapparat brauchbar.

Dennoch, das Wirken von Frau Hennig-Wellsow war und ist geeignet, erheblichen politischen Flurschaden zu verursachen. 2007 erlebte ich sie (noch) in einer Art kindlichem Gemüt gefangen. Ich erinnere mich gut an eine Szene auf dem Erfurter Anger während einer sogenannten Demonstration gegen Rechts, an deren Rande Liebling Wellsow mit ihrem Spannemann Genossen Matthias Bärwolf herumtollte wie eine Zwölfjährige auf einem Kinderspielplatz. Die Herumtollerei endete, als sie mich ebenso am Rande des Geschehens erkannte und sofort einen Platzverweis gegen mich ausspracht, was allenfalls der Staatsmacht in Form der Polizei aber nicht ihr zusteht. Aus einem erzstalinistischen Elternhaus von Apparatschiks aus dem Norden der DDR stammend, machte Liebling Wellsow bekanntlich immer wieder neue Schlagzeilen. Mehr oder weniger blödsinnige, wenn ich mir diese Aussage erlauben darf. Meint sie doch, im oben genannten Zeitungsartikel zitiert, ihre Partei sei „in Opposition gegenüber diesem System“. In Opposition? Wie bitte? Die Genossen und Genossinnen der Linken-PDS-SED sind an das System angepasst wie nie zuvor und genießen Diäten und Privilegien wie einst die roten Fürsten der DDR. Opposition bitte sähe anders aus. Und vor allem sachlich und in Würde. Letztere vermisse an Madame Wellsow vollkommen.

Ich zitiere weiter aus dem Artikel. „Ich werbe dafür, daß wir die CDU/CSU aus der Bundesrepublik, aus der Bundesregierung vertreiben.“ Wie meinen? Das ist O-Ton Adolf Schickelgruber-Hitler, der bekanntlich die Parteien aus Deutschland hinausfegen wollte (und später auch hinausgefegt hat). Das ist nicht nur peinlich, das ist bezeichnend für die radikale Ideologie der netten Genossin, die bei meiner Frau und mir aufgrund ihrer eigenwilligen Aussprache seit Jahren als „Die Schnak-Ente“ bezeichnet wird. Vertreiben, schnak, schnak. Die Verbalentgleisung ist auch durch den Partei-Sprecher Paul Becker nicht mehr zu beheben, der sich posthum (mal wieder) um Schadensbegrenzung bemühte. Eine Steilvorlage für die AfD bleibt es allemal.

Liebling Wellsow wird noch viel von sich Reden machen. Und natürlich auch viel reden. Auf dem Weg in eine neo-bolschewistische Funktionärs-Persönlichkeit Leninschen Typus von 1917 ist sie allerdings vollkommen aus der Zeit gefallen. Sie wirkt fast immer lächerlich und ewiggestrig. Einen modernen niveauvollen intelligenten Sozialstaat kann sie ebensowenig definieren, wie ihre Parteifreunde. Karl Marx und Friedrich Engels, würden beide heute leben, hätten ihre wahre Freude. Liebling Wellsow, und da bin ich mir ganz sicher, würde beide unverzüglich in die rechte Ecke schieben und als Nazis diffamieren. Zwei kluge Köpfe, die selbstverständlich heute ganz anders denken, reden und schreiben würden als vor 180 Jahren. Armes Deutschland.

Venceremos Genossen!