Mein dreiundzwanzigstes neues Eisenbahnbild

Das dreiundzwanzigste Eisenbahnbild ist nun fertig geworden. Es besitzt kaum Grüntöne, sondern wird von rot, braun und blau dominiert. Ein Novum in meiner Eisenbahnmalerei.
Mitten hinein in diese Arbeit platzte gestern die Nachricht, dass es ausgerechnet in der östlichen Richthalle, die hier gezeichnet ist, im Dachstuhl gebrannt hat. Hoffentlich handelt es sich nicht um gezielte Brandstiftung, um das Gebäude abreißen zu können. Die beiden großen Richthallen müssen stehen bleiben und in die neue Nutzung einbezogen werden! Das sind wir der Erfurter Eisenbahngeschichte einfach schuldig.






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Wir sehen erneut die Lok ERFURT 1700, diesmal im Mai 1896 während der inneren Untersuchung in der östlichen Richthalle (erbaut 1876) der Königlichen Hauptwerkstatt Erfurt. Dieses Gebäude ist als Ruine noch heute vorhanden. Die inzwischen vermauerten Fenster ließen einst einen Blick auf den Hauptbahnhof zu, der 1896 bereits in Hochlage neu erbaut ist.
Der Kessel der Lok 1700 wird gerade mittels Kran auf das Fahrgestell gehoben. An ihm fehlt fast alle Feinausrüstung und die komplette Verkleidung. Die beiden großen Waschluken am Hinterkessel sind geöffnet. Daher ist auch am Kessel nichts grün, abgesehen vom Sandkasten. Der obere Teil des Schornsteins fehlt ebenso noch, wie das Handrad vom Zentralverschluß der Rauchkammer. Am Fahrwerk fehlen die Treib- und Kuppelstangen, die Bremseinrichtung, die Zylinderverkleidung, die Kreuzköpfe, die Kolben und die Flachschieber sowie die Tragfedern, aber auch Puffer und Kupplungen. Im Vergleich zum einundzwanzigsten Eisenbahnbild ist die Lokomotive kaum wiederzuerkennen.
Links hinten sehen wir einen weiteren völlig entkleideten Kessel, dem hinzu die Rauchkammertür (vorn) fehlt. Er steht auf Böcken bereit zum Wiederaufbau auf ein weiteres Fahrwerk. Ganz vorn angeschnitten ein weiterer Kessel im gleichen Zustand. Sein großer Dampfdom ist unverkleidet, der Domdeckel fehlt. Vorn an der Rauchkammer können wir auf die Rauchkammerrohrwand und die hier eingewalzten Heizrohre sehen. Rechts und links im Rauchkammermantel erkennen wir die Öffnungen für die Ein- und Ausströmrohre.
Rechts neben dem Kessel liegen zum Einbau diverse Teile bereit. Von links nach rechts: 8 große Waschlukendeckel, eine Rauchkammertür, dahinter ein Funkenfänger Bauart Holzapfel, ein Hosenrohr ohne Blasrohraufsatz, zwei gekrümmte Ausströmwohre zu den Zylindern, zwei große Verkleidungsbleche für die Ein- und Ausströmrohre zwischen Zylindern und Rauchkammer. Ganz rechts stehen drei niedrige Arbeitstische.
So sah das tägliche Leben in der Hauptwerkstatt Erfurt bis zu ihrer Schließung im Jahre 1925 aus.